Dann treffen wir uns wieder, irgendwo zwischen dir und mir

2021
interaktive Installation
Material: Gaze, Wasserglas, Metal, Holz, Meteorit

Zwischen zwei getrennten Wänden auf Abstand bleibt Platz für alle(s).
So ähnlich beschreibt François Jullien in „Der Weg zum Anderen“ das Potential im Unterschied zwischen den Kulturen und Denkweisen, setzt den Fokus mehr auf den Begriff „Abstand“ und das dadurch mögliche fruchtbare „Dazwischen“.

Was ist hinter dem Raum? Ich beobachte Bewegungen. Leise, zarte Bewegungen. Ich beobachte Lichter, die an der spiegelnden Wänden entlang gleiten. Was steht hinter mir und erzeugt die Lichter vor mir an den Wänden? Was zeichnet den Raum, der mir nicht ersichtlich ist? Lediglich zu erahnen durch vermutete Bewegungen, angenommener Wesen.


Ich glaube, es ist unumgänglich, dass sich Blickwinkel aus verschiedenen Lebensrealitäten widersprechen und irritieren. An der Stelle wo sie sich kreuzen, fängt das Erkennen an. Für diesen Erkenntnismoment muss eine wechselseitige Offenheit, die Fähigkeit selbst zurückzutreten und abzugeben, Vertrauen in den Weg zu haben, Voraussetzung sein.
Die zwei Seiten von einer Grenze sollte sich abwechseln können, ohne Gegensätze sein zu müssen.
Um uns an diesem magischen Ort treffen zu können, müssen wir uns Raum lassen um den jeweils anderen passieren lassen zu können, um auch sich selbst in der Bewegung und der Entfaltung des Gegenüber reflektieren und verstehen zu können.


Um zu erleben, wie es ist im Dazwischen zu denken und ein Zusammensein nicht an Gleichheit zu koppeln, nicht den Zusammenhalt nur durch Übereinstimmung oder Kontrasten erhoffen, sondern auch durch Abstand, der da zwischen den Elementen das Dazwischen eröffnet und sie in ein Spannungsverhältnis setzt und trotzdem einen Zusammenhalt ermöglicht.

Zeitgleich müssen zwei Personen die Installation betreten, damit für sie die Arbeit vollends erlebbar wird.

Sie nähern sich an, zwischen Ihnen aber immer die unüberwindbare gläserne Barriere. Sie schreiten wie durch einen Nebel, an einigen Stellen, sehen sie sich besser, an anderen verschluckt die verkieselte Gaze die Sicht.
Bei der Installation handelt es sich um ein Labyrinth, bei dem sich zwei Wege im Zentrum treffen. Dort steht eine Stehle über der sich eine Scheibe eines Meteoriten schwebend in der Luft kreist.