Über Susanne Langbehn

Durch meine künstlerische Arbeit erzähle ich Geschichten mittels unterschiedlicher medialer Ausdrucksformen und Transformationsprozesse.
Dabei betrachte ich alles, was mir begegnet, als Material. Ein Material eröffnet eine Idee, einer Idee folgt eine Materialität.
Vorzugsweise arbeite ich dabei konzeptuell mit Objekten, fotografisch, filmisch und erzeuge raum- bzw. kontextbezogene Installationen, die irritierend oder harmonisch, zart, zurückhalten und subtil sind.
Spielerisch und konzentriert behandele ich Themen wie Begierde, Vorurteile, Grenzen, Schwellen, Abstand und Zwischenräume/-töne.

Gerne mach ich mir eine gewisse Ambiguität in den Dingen zu eigen.
Zumeist sind es intensive emotionale Impulse aus persönlichen Erfahrungen, Geschichten anderer oder naturwissenschaftliche und gesellschaftliche Phänomene, die die Ausgangs-punkte für meine künstlerischen Forschung bieten. In der Hoffnung sichtbare und unsichtbare Zusammenhänge erfor- schen zu können, begebe ich mich in mir unbekannte ( Kultur-/Gedanken-) Räume und Situationen.
Das Zusammenspiel aus Materialität, Titel, Angaben und Hintergrundinformationen eröffnet in der intensiven Auseinandersetzung eine Vielschichtigkeit und eine Liason aus persönlichen, verborgenen Themen und verallgemeinerten, globalen Fragestellungen.
Auf humoristische Weise versuche ich komplexe Themen greifbar und zugänglich zu machen. So verbergen sich hinter Leichtigkeit oder Witz ernsthafte Aspekte.

Meine Arbeit untermauere ich mit umfangreichen Recherchen, Beobachtungen, Materialforschungen und intensiven Gespräche mit verschiedenen Akteuren. Deren Beweggründe, Hoffnungen, Erwartungen und Wünsche interessieren mich und wie inneren und äußeren Umständen sie bewegen, begleiten und formen, bzw. ihre einzelnen Biografien untereinander und mit den globalen Bewegungen verwoben sind.
In der Recherche und künstlerischen Forschung befrage ich mich, wie ich mich als Individuum verantwortlich in einen globalen Kontext einordne. Für diese Prozesse scheue ich nicht, gedanklich auch gegensätzliche Positionen einzunehmen und zu analysieren, um als Teil einer Gesellschaft sie gleich- zeitig auch von außen betrachten zu können.
Meine Wahrnehmungen, Untersuchungen und daraus resultierenden Erkenntnisprozesse werden zum Spiel mit Behauptungen und erlauben mir eine Übersetzung in Erzählungen, die den Betrachter mit den Konflikten, die mich interessieren, und mit den Realitäten der Welt um uns herum zu konfrontieren. Aus politischen, sozialen, kulturellen und ökonomischen Unterschieden resultieren verschiedene Lebensrealitäten, die sich widerspre- chen und irritieren können, aber mit den unterschiedlichen Hintergründen verschiedene Zugänge liefern.

Mit meinen Arbeiten will ich einen inneren Prozess auslösen um neue Perspektiven einzunehmen und die eigene Position zu hinterfragen.